V-ZEV und V-LOC: Zwei neue Messkonzepte, die den Einsatz von Solarstrom in der Schweiz vereinfachen

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In der Schweizer Energiewelt stehen mit V-ZEV und V-LOC zwei neue Messkonzepte bereit, die den Umgang mit lokal produziertem Solarstrom grundlegend verändern. Energieversorger ermöglichen damit erstmals Modelle, die sowohl für Vermieterinnen und Vermieter als auch für Eigenheimbesitzer, Quartiere und Mieter echte Vorteile bringen. Das Ziel ist klar: mehr Eigenverbrauch, mehr lokale Stromkreisläufe und eine deutlich attraktivere Nutzung von Photovoltaik im Alltag.

V-ZEV: Solarstrom im Mehrfamilienhaus einfach verrechnen

Mit V-ZEV (Verbrauch – Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) wird die Nutzung von Solarstrom in Mietliegenschaften so einfach wie nie zuvor. Während bisher komplexe Messkonzepte und aufwendige Unterzähler notwendig waren, reicht neu ein einziger Hauptzähler aus, um den produzierten Strom korrekt zu erfassen und an alle Mieterinnen und Mieter zu verrechnen.

Für Eigentümer bedeutet das einen klaren Durchbruch. Der selbst produzierte Solarstrom kann direkt im Gebäude genutzt und den Mietparteien transparent abgerechnet werden. Dadurch steigt der Eigenverbrauch deutlich, der administrative Aufwand sinkt, und die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage verbessert sich spürbar. Gleichzeitig profitieren Mieterinnen und Mieter von lokal produziertem Solarstrom, der in der Regel günstiger ist als der Strom aus dem Netz.

V-LOC: Solarstrom an die Nachbarschaft verkaufen

V-LOC (Lokaler Verbrauch) geht noch einen Schritt weiter und öffnet die Tür zu lokalem Stromhandel auf Quartiersebene. Wer eine PV-Anlage betreibt und überschüssigen Strom produziert, kann diesen direkt an Nachbarinnen und Nachbarn verkaufen – vorausgesetzt, alle sind am gleichen Trafokreis angeschlossen. Die Energieversorger übernehmen dabei die gesamte Messung und Abrechnung, was den Prozess einfach und sicher macht.

Das neue Modell schafft erstmals die Möglichkeit, Solarstrom ohne zusätzliche Infrastruktur über die bestehenden Leitungen innerhalb eines Quartiers zu teilen. Betreiberinnen und Betreiber erzielen höhere Einnahmen als bei der klassischen Einspeisung ins Netz, und Abnehmende erhalten Zugang zu regionalem erneuerbarem Strom. Damit entstehen völlig neue, flexible Energiekreisläufe, die das Stromnetz entlasten und die lokale Versorgung stärken.

Warum diese Modelle für die Schweiz so relevant sind

V-ZEV und V-LOC sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer dezentralen und zukunftsfähigen Energieversorgung. Sie ermöglichen es, Solarstrom genau dort zu verbrauchen, wo er entsteht – im eigenen Gebäude oder im direkten Umfeld. Dadurch steigen der Eigenverbrauch und die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik, während gleichzeitig die Abhängigkeit vom Stromnetz sinkt.

Die Konzepte passen ideal zur Schweizer Energiestrategie 2050, die den starken Ausbau erneuerbarer Energien und die Entlastung der Strominfrastruktur vorsieht. Besonders in dicht besiedelten Gebieten und in Mehrfamilienhäusern, wo die Nutzung von Solarenergie bisher oft erschwert war, eröffnen sich neue Lösungen, die sowohl die Eigentümer als auch die Bewohnerinnen und Bewohner einbeziehen.

Fazit: Lokaler Solarstrom wird einfacher, flexibler und wirtschaftlicher

Mit V-ZEV und V-LOC beginnt ein neues Kapitel für den Schweizer Photovoltaikmarkt. Eigentümerinnen und Eigentümer können Solarstrom effizienter nutzen und wirtschaftlich verwerten, Mietparteien erhalten Zugang zu günstigem, lokal produziertem Strom, und ganze Quartiere können sich an gemeinschaftlichen Energielösungen beteiligen. Beide Konzepte schaffen damit die Grundlage für eine moderne, dezentrale und nachhaltige Energieversorgung in der Schweiz.